Vanlife Roadtrip – In 11 Tagen einmal quer durch Österreich

Ein Gastbeitrag zweier wundervoller Blogger, die euch ihre Eindrücke ihres ersten Vanlife Roadtrips – In 11 Tagen einmal quer durch Österreich erzählen. Die beiden reisen in ihrem VW LT 28. Vielen lieben Dank ihr beiden.
Daniela und Patrick schreiben auf ihrem Reiseblog Endless Footsteps über ihre Reisen und ihren Vanausbau. Ihr findet die beiden auch auf Instagramaccount @endlessfootsteps
Viel Spaß mit ihrem Gastbeitrag „Vanlife Roadtrip – In 11 Tagen einmal quer durch Österreich“.

Roadtrip – In 11 Tagen einmal quer durch Österreich

Um unseren Camper das erste Mal so richtig auf Herz und Nieren zu prüfen, entschieden wir uns für einen Trip nach Österreich. Wir hätten uns unseren ersten richtigen Roadtrip durch unser Nachbarland nicht schöner vorstellen können. Österreich ist nämlich nicht nur ein wahres Outdoor Mekka, sondern hat noch wesentlich mehr zu bieten.

Endless Footsteps

Eibsee – Der wohl schönste See in den bayerischen Alpen

Nach 5 Stunden Fahrt kamen wir schon an unserem ersten Stopp, dem Eibsee, an. Dieser liegt noch in Deutschland und durch das grün schimmernde Wasser und das Bergpanorama zählt er zu den schönsten Seen der bayrischen Alpen.

Auch ohne Sonne waren wir schon nach kürzester Zeit von den Farben des Sees völlig überwältigt. Um den Eibsee führt ein rund 7 km langer Rundweg inkl. schönstem Panorama. Nach gut 1,5 Stunden kamen wir zurück und haben uns im „Eibsee-Pavillon“ ein leckeres Stück Käsekuchen gegönnt.

Wir beschlossen direkt auf dem Parkplatz zu übernachten. Eigentlich ist das nicht gestattet und wir waren uns etwas unsicher, aber einige andere Camper hatten die gleiche Idee. Und naja, wer kennt nicht diesen Gruppenzwang, also blieben wir auch.

Eibsee Eibsee Bayern

Innsbruck – Umgeben von alpinem Bergpanorama

Am Morgen lag der See wieder im Nebel und es war keine Sonne in Sicht. Also ging es für uns direkt weiter zu unserem nächsten Ziel, Innsbruck. Über die App „Park4night“ fanden wir den Park & Ride Parkplatz am Olympiazentrum. Hier kann man für 9 € 24 Stunden parken und ist in einer knappen halben Stunde gemütlich in die Stadt gelaufen.

Die Stadt ist umgeben von einem wunderschönen Berg-Panorama. Wir schlenderten erst durch die kleinen Gassen der Altstadt und dann Richtung Innufer. Dort erwartet einen der wohl schönste Ausblick der Stadt. Die bunten Häuser direkt am Wasser als Kontrast zu den schneebedeckten Bergen im Hintergrund. Ein Träumchen! Direkt vor dieser wunderschönen Kulisse gab es ein Food-Truck-Festival mit kulinarischen Köstlichkeiten. Wir ergatterten einen Liegestuhl direkt am Wasser, und nachdem sich die Sonne durch die Wolken gekämpft hatte, bewegten wir uns dort auch die nächsten zwei Stunden nicht weg!

Innsbruck Roadtrip Vanlife

Gegen Nachmittag ging es weiter Richtung Zillertal. Übernachtet haben wir an einem schönen Spot direkt am Fluss, den wir über Google Maps fanden.

Zillergründl Damm – The best view comes after the hardest climb

Auf diesen Tag hat sich speziell Daniela wohl mit am meisten gefreut. Wir wollten eine Wanderung nach „Klein Tibet“ machen, eine Alm im Zillertal. So viele tolle Berichte hatten wir darüber gelesen, jedoch wurde daraus leider nichts. Aber dazu gleich mehr.

Bei strahlendem Sonnenschein fuhren wir nach Mayrhofen und parkten unseren Van dort an der Mautstelle. Um zu der besagten Alm zu gelangen konnte man entweder ein Stück Bus fahren oder mit dem eigenen Auto. Nachdem die Straße aber ziemlich steil sein muss entschieden wir uns für den Bus. An der Haltestelle wurden wir dann von einer netten Dame informiert, dass fast alle Wanderungen (inkl. „Klein Tibet“) wegen hohem Schnee und Lawinengefahr noch gesperrt sind. Die Enttäuschung war riesengroß aber jetzt, wo wir schon mal hier waren, wollten wir trotzdem etwas die Umgebung erkunden. Also sind wir mit dem Bus bis zur Bärenbadalm gefahren und wollten von dort bis zum Zillergründl Damm laufen.

Dann kam die nächste schlechte Nachricht: Alle Wege zum Stausee waren offiziell wegen einer Lawine, die vor einigen Wochen runterkam gesperrt! Aber so leicht geben wir nicht auf und marschierten trotz Warnungen los. 1,5 Stunden später durch kniehohen Schnee kraxeln und über umgekippte Bäume klettern kamen wir endlich am Zillergründl Damm an. Und was sollen wir sagen, der Aufstieg hat sich gelohnt! Wieder zurück bei der Bärenbadalm haben wir uns eine Brotzeit gegönnt und sind dann mit dem Bus zurück zur Mautstelle gefahren.

Stausee Zillergründl Damm

Obwohl am Parkplatz ein „Camping verboten“ Schild stand, bekamen wir von der netten Dame an der Mautstelle die Erlaubnis zum Übernachten. Leider war ein abendlicher Jogger anderer Meinung und spätestens nachdem er unser Kennzeichen notiert hatte sind wir freiwillig gefahren.

An dieser Stelle danke dafür, ohne ihn hätten wir nie den tollsten Spot unserer ganzen Reise gefunden. Ohne wirklichen Plan fuhren wir los und nach einer Stunde Fahrt kamen wir genau richtig zum Sonnenuntergang am Speicher Durlaßboden an.

Speicher Durlaßboden – Geheimspot umgeben von traumhafter Bergkulisse

Frühstück am See, umgeben von Bergen und wunderschöner Natur, besser kann ein Morgen gar nicht starten. Und weil dieser Ort bei Tag noch viel wundervoller war, wurden alle Pläne gecancelt und wir verbrachten den ganzen Tag und eine weitere Nacht am See. Es gibt rund um den Speichersee jede Menge zu erkunden. Wir waren wandern, haben in der Sonne relaxt und uns zum Baden in die eiskalten Fluten gestürzt. Der Ort ist ein echter Geheimspot, zumindest zu dieser Jahreszeit.

Speicher Durlaßboden von oben

Jägersee & Blaue Lagunen – When chaos creates something beautiful

Schweren Herzens haben wir unseren Lieblingsort verlassen und brachen in Richtung Jägersee auf. Am Parkplatz angekommen stellten wir uns schon auf Scharen von Touris ein, weil wir gerade noch so einen Platz ergatterten. Beim ersten Blick auf den See bekamen wir dafür schon eine Entschädigung – türkisblaues Wasser, malerisch wie auf einer Postkarte.

Schnell haben wir auch gemerkt, dass die wenigsten Besucher sich für Wandern entschieden, sondern sich wohl direkt in der Gaststätte am See niederließen. So blieb mehr Natur für uns. Wir sind eine Runde um den See und dann weiter in Richtung Tappenkarsee gewandert. Unterwegs kamen wir an zwei karibikblauen Lagunen am Kleinarl vorbei, die erst vor 1,5 Jahren durch Überflutungen und einen Murenabgang entstanden. Was für ein beeindruckendes Naturschauspiel. Das letzte Stück bis zum Tappenkarsee war wieder wegen Lawinengefahr und noch zu viel Schnee gesperrt.

Jägersee
Jägersee Österreich Vanlife Roadtrip - In 11 Tagen einmal quer durch Österreich

Zurück am Jägersee konnten auch wir einem kühlen Radler mit Blick auf den See und die Berge nicht widerstehen! Außerdem stand uns noch eine zweistündige Autofahrt in den Nationalpark Gesäuse bevor.

Nationalpark Gesäuse – Der schönste Ort Zentral-Europas zum Sterne beobachten

Da Wildcampen in Nationalparks strikt verboten ist quartierten wir uns für zwei Nächte im Camping Forstgrund ein. Eigentlich sind wir keine Fans von Campingplätzen, aber dieser war wirklich schön und man hatte auch genügend Privatsphäre. Außerdem freuten wir uns nach fast einer Woche nur Katzenwäsche mal wieder über eine richtige Dusche.

Ursprünglich wollten wir eine Rafting-Tour machen, aber wegen des heftigen Winters war der Wasserstand zu hoch und es wäre zu gefährlich gewesen. Also verbrachten wir zwei Tage damit, traumhafte Sonnenuntergänge anzuschauen und uns nachts einen Wecker zu stellen, um Sterne zu kucken. Nicht umsonst ist im Gesäuse laut Google der schönste Ort Zentral-Europas zum Sterne beobachten.

Camping Nationalpark Gesäuse Österreich Camping Nationalpark Gesäuse Österreich

Klauser See & Almsee – Ein Fleckchen Karibik in Österreich

Nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg zum Almsee. Auf halber Strecke konnten wir plötzlich unseren Augen nicht trauen – Sind wir wirklich noch in Österreich oder doch in der Karibik? Wir mussten nochmal umdrehen, um uns zu vergewissern und tatsächlich, wir haben uns nicht verguckt: Ein Ausläufer vom Klauser See, kristallklares Wasser, eine Eisenbahnbrücke und lauter kleine Sandbänke im Wasser. Hier mussten wir einfach einige Stunden bleiben, was Besseres hätte uns bei 35 Grad ohne Klimaanlage nicht passieren können.

Klauser See ÖsterreichKlauser See Blaue Lagune

Zwei Stunden und mehrere Abkühlungen später ging es weiter zum Almsee. Dank park4night haben wir wieder ganz in der Nähe zum See ein schönes Plätzchen zum Übernachten gefunden.

Am nächsten Morgen sind wir noch ein bisschen Laufen gegangen, aber irgendwie ist der Funke vom Almsee nicht zu uns übergesprungen. Evtl. lag es aber auch daran, dass die Spots der letzten Tage schwer zu übertreffen waren und wir zu sehr verwöhnt wurden.

Almsee

So einen richtigen Plan hatten wir für die nächsten Tage nicht und sind deshalb einfach los in Richtung Salzburger Land gefahren. Tatsächlich fanden wir aus reinem Zufall kurz vorm Attersee einen wundervollen Platz an einem Fluss zum Übernachten.

Irgendwo im Nirgendwo in der Nähe vom Attersee

Zwei Stunden später saßen wir mit zwei Österreichern am Lagerfeuer und holten uns tolle Tipps für unsere letzten Tage ab. Am nächsten Morgen beschlossen wir nochmal den ganzen Tag hier zu verbringen und einfach etwas die Seele baumeln zu lassen. Gegen Mittag kamen immer mehr Camper und die Ruhe war vorbei. Wir kamen uns vor wie auf dem Campingplatz. Trotzdem ein wunderschöner Ort zum übernachten, vor allem zu 100 % kostenlos.

Campen Vanlife Attersee Österreich

Felsenbad in Faistenau am Hintersee – Die letzte Nacht unseres Roadtrips

Von den beiden Österreichern bekamen wir den Tipp zu den 30 Minuten entfernten Felspools in Faistenau zu fahren. Das sind Naturpools, deren Felsen das Wasser mit den Jahren geformt hat. Wirklich wunderschön und auch menschenleer, nur leider war es an dem Tag zu kalt zum Baden.

Gefolgt ist eine unendlich lange Parkplatzsuche für die Nacht. Wir waren schon kurz davor für 25 € die Nacht an einem völlig überfüllten Parkplatz zu verbringen, unternahmen dann aber noch einen Anlauf und fanden ein schönes Plätzchen an einer Kirche in der Nähe vom Fuschlsee.

Fuschlsee

An unserem letzten Tag war die Nacht um 4:30 Uhr vorbei, denn wir wollten es zumindest einmal schaffen zum Sonnenaufgang aufzustehen. Nach kurzen Anlass-Schwierigkeiten sind wir zum Hofer Badestrand am Fuschlsee gefahren. Das frühe Aufstehen hat sich für uns mehr als gelohnt. Zum Glück hatte an dem Tag außer uns keiner den gleichen Plan und wir mussten die mystische Stimmung am See nur mit einem Schwan teilen. Stundenlang hätten wir auf dem Holzsteg der ins Wasser führt verweilen können, umgeben von Nebel und spiegelnden Bergen im Wasser. Ein wirkliches Highlight zum Abschluss unseres Roadtrips.

Fuschlsee

Fuschlsee

Fazit:

Ohne unseren Camper hätten wir uns für die zwei Wochen sicherlich ein Fernreiseziel ausgesucht und wären stundenlang im Flieger gesessen. Die Vielfältigkeit Österreichs hat uns völlig überwältigt und aufgrund der überschaubaren Größe ist das Land geradezu prädestiniert für einen Vanlife Roadtrip – In 11 Tagen einmal quer durch Österreich.

Vanlife Roadtrip - In 11 Tagen einmal quer durch Österreich

Vielen lieben Dank an Daniela und Patrick für diese Reisegeschichte. Gerade in der momentanen Situation würden wir am liebsten sofort in Kalea steigen und losfahren. Aber wir müssen uns wohl alle noch in Geduld üben und noch ein paar Tage mit dem nächsten Roadtrip warten.

Wenn ihr noch mehr Vanlife Reisen erleben möchtet, dann schaut euch doch noch unseren Bayern Reihe an. Wir haben für euch die schönsten Ziele rund um den Starnberger See und dem Kloster Andechs und auch für Sissi Fans ist etwas dabei.

Stay marvelous,
Katrin and Sandra.

Wohin ging euer letzter Roadtrip?

Möchtet ihr uns ebenfalls eure Reise erzählen? Dann freuen wir uns über eure Email und eure Idee für einen Gastbeitrag.

Vanlife Roadtrip - In 11 Tagen einmal quer durch Österreich

Endless Footsteps

Endless Footsteps

Wir sind Daniela & Patrick, lieben es zu reisen, fremde Kulturen kennen zu lernen und haben beide ein Faible für Camping und Backpacking. 2017 haben wir den Entschluss gefasst, unsere Komfortzone und das gewohnte Umfeld zu verlassen und unseren großen Traum vom Reisen Wirklichkeit werden zu lassen. Jobs gekündigt. Autos abgemeldet. Wohnung vermietet. Bereits nach drei Monaten Vanlife in Neuseeland stand für uns beide fest, dass wir in Deutschland unseren eigenen Van ausbauen wollen. Mittlerweile sind wir wieder zurück in Würzburg, haben in weniger als drei Monaten unseren 40 Jahre alten VW LT 28 ausgebaut und reisen mit diesem durch Europa. Im folgenden Beitrag berichten wir von unserem ersten Roadtrip mit dem Van.
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