Zwei Tage in Stockholm – Helen und Anja haben sich ganz spontan für einen Kurztrip nach Schweden in die Region Örebro entschieden und danach noch einen Tag in Stockholm eingelegt. Hier schreiben sie über ihre Erlebnisse.
Heute gibt es den zweiten Teil des Gastbeitrags von unserer weltbesten Tiersitterin Helen und ihrer Freundin Anja. Danke euch beiden für euren wunderschönen Bericht eures Schwedenurlaubs.
Teil 1 des Gastbeitrags kannst du im Artikel „Kurztrip nach Schweden“ lesen!
Tag 6: Kultur in Stockholm
Am Ende unserer Reise haben wir uns dazu entschieden zwei Tage in Stockholm zu verbringen. Am Tag 6 stand für uns Kultur in Stockholm auf dem Programm. Zuerst führte der Weg zum Frühstücksbuffet im Hotel. Dort überraschte uns die sehr geschmackvoll bereitgestellte Auswahl und Vielfalt von Essen. Der Magen war definitiv zu klein.
Alles bio und fairtrade. In Schweden legt man Wert auf gute Lebensmittel. Es gab echt alle möglichen Sorten an Wurst, Käse, Brot, natürlich Knäckebrot, Ei in allen Varianten, Köttbullar, Speck, Joghurt, Müsli, frisches Obst. Es gab auch ausgefallenere Sachen wie gegrilltes Gemüse, eingelegte Karotten, Fisch, Waffeln zum selber machen mit allen möglichen Beilagen.
Nach dem doch etwas länger ausgefalleneren Frühstück ging es auf zum Bahnhof, zum Glück lag der ja ganz in der Nähe. Über Tripadvisor hatten wir uns vorab das Freilichtmuseum Skansen ausgesucht. Also ab in die U-Bahn und anschließend in die Stadtbahn, mit der 72 Stundenkarte gar kein Problem. Tatsächlich hätten wir in der Zeit auch laufen können. Wer also nur wenige Tage in Stockholm ist und zentral wohnt, braucht unserer Meinung nach kein Ticket. Es sei denn, man möchte die für ihre ausgefallene Gestaltung bekannten U-Bahnstationen besichtigen. Für die kreative Gestaltung der einzelnen Stationen ist Schweden bekannt.
Bei kaltem aber einigermaßen sonnigem Wetter erreichten wir das Freilichtmuseum mit Tierpark Skansen auf der Insel Djurgården in Stockholm. Eintritt umgerechnet ca 13€ (120 SKR). Auf einer Fläche von 300.000m² wurden hier über 150 original schwedische Häuser aus fünf Jahrhunderten der schwedischen Geschichte wieder aufgebaut. Zu jedem Haus wird auf Tafeln die jeweilige Geschichte erzählt und einige der Gebäude waren zur Besichtigung geöffnet. In den Gebäuden, wie einer Schule, einer Bäckerei, Handwerksbetrieb, Glasbläserei, einem Bauernhof und vielem mehr, warteten Menschen aus vergangenen Zeiten darauf, den Besuchern Geschichten aus ihrem Alltag zu erzählen und einen Einblick in die Lebensweisen der damaligen Zeit zu gewähren.
Wir befanden uns auf einer Zeitreise in die Ursprünge des schwedischen Volkes. Dabei waren auch Fragen und Unterhaltungen erwünscht, jedoch nur auf Schwedisch und Englisch. Mit einfachen Englischkenntnissen kommt man jedoch gut zurecht. In Skansen trifft man auch auf allerlei typisch schwedische Tiere wie Schafe, Luchse, Wölfe und viele mehr. Natürlich bekam man auch Elche zu Gesicht, was uns in freier Wildbahn (und glücklicherweise auch auf der Straße) verwehrt blieb. Für Kinder finden sich auf dem Gelände außerdem ein Streichelzoo und viele Spielmöglichkeiten. Es ist daher vor allem wenn man in den Sommermonaten unterwegs ist, in denen viele der historischen Gebäude geöffnet sind, zu empfehlen, einen ganzen Tag für Skansen einzuplanen. Dann bekommt man für sein Geld auch wahnsinnig viel zu sehen und einen tollen Einblick in die Kultur Schwedens, die man mit allen Sinnen entdecken kann.
Wir haben unseren Ausflug nach etwa 4-5 Stunden beendet, da wir doch ziemlich durchgefroren waren, hätten aber durchaus noch länger im Park verweilen können ohne uns zu langweilen.
Ganz der schwedischen Kultur verfallen, führte unser nächster Besuch zum Nordic Museum, das nur wenige hundert Meter von Skansen entfernt liegt. Auch hier betrug der Eintritt 120 SKR pro Person. Gleich in der Eingangshalle bestand die Möglichkeit sich kostenlos Kopfhörer und ein Smartphone auszuleihen, mit dem man eigenständig eine Führung in seiner Sprache durchs Museum starten konnte. Hierzu konnte man einfach die entsprechenden Nummern der einzelnen Ausstellungsstücke eingeben und erhielt dann sehr detaillierte Infos aber auch Hintergrundmusik geliefert. Unserer Meinung nach war das ein sehr gutes System, da man selbst bestimmen konnte, wie lange man was anschauen wollte und man nicht in einer Gruppe versuchen musste einen kurzen Blick auf das Ausstellungsstück zu erhaschen.
Das nordische Museum an sich bietet auf mehreren Stockwerken Ausstellungen zum Thema Kulturgeschichte Skandinaviens. Man erhält einen guten Einblick in die Alltagskultur und das Leben der Menschen in den nordischen Ländern früher, heute und in der Zukunft. Hierbei werden viele Bereiche des alltäglichen Lebens wie Kleidung, Schmuck, Möbel, Fotos, Spielzeug aus unterschiedlichen Schichten und Epochen gezeigt aber auch auf die Kultur, Lebensweise und Feste Bezug genommen.
Nach drei Stunden waren unsere Köpfe so voll bepackt mit Informationen und Eindrücken, dass wir nicht mehr alle Stationen auf dem Smartphone anhören und nicht mehr jedes Detail aufnehmen konnten. Es wäre vielleicht zu empfehlen nur eines der (wenn auch sehr unterschiedlichen Museen) an einem Tag zu besuchen, da man sonst von all den Details doch sehr geplättet ist.
Nach einem etwa 15 minütigen Fußweg zurück ins Zentrum Stockholms holten wir die typisch schwedische Fika , wenn auch etwas spät, in unserem Lieblingscafe nach. Nach einem leckeren Stück Schoko- bzw. Apfelkuchen und Kaffee ging es erst mal zurück ins Hotel um die Füße etwas auszuruhen. Aus dem Plan, den letzten Abend in der Stadt ausklingen zu lassen, wurde jedoch nichts. Die sonst doch vollen Straßen Stockholms sind sonntagabends völlig leergefegt und auch Restaurants schließen an diesem Tag früher.
Wir gönnten uns zum Abschluss dann ein 8€ Bier in der zum Downtowncamper Hotel gehörenden Bar. Auch die war im Gegensatz zum Vorabend erschreckend leer. Aber Ruhe und Einsamkeit waren wir ja von Beginn unseres Schwedenabenteuers gewohnt und so schloss sich unsere Reise zu einem großen Kreis.
Tag 7: Good Bye Schweden
An unserem letzten Tag in Schweden klingelte der Wecker besonders früh, um nochmal alles aus dem Tag herauszulocken. Etwas traurig waren wir schon, als wir aus unseren sehr bequemen Betten stiegen, aber der Gedanke an das Frühstücksbuffet katapultierte uns dann doch heraus.
Wie am Tag zuvor glich unser Tisch einem Schlachtfeld aus Tellern, besonders peinlich, da sie ein hübscher junger Schwede -und ja blond und blauäugig- leicht irritiert abräumte. Top motiviert unsere restlichen schwedischen Kronen auf den Kopf zu hauen machten wir uns um 9 Uhr auf zur Shoppingmeile im Zentrum Stockholms. Schade nur, dass in Schweden Einkaufsläden zwar an jedem Wochentag aber leider erst ab 10 Uhr geöffnet haben. Nach einer einstündigen Auskundschaftung konnte es dann aber losgehen. Es sei eins als Warnung gesagt, Geld ausgeben ist in Stockholm nicht schwer und das liegt nicht nur an den doch ca. 30 % teureren Preisen!
Wenn der nordische Einrichtungsstil gefällt, sollte man lieber einen etwas größeren Koffer für die Reise wählen. Die letzten Kronen investierten wir dann noch in Kaffee und Kuchen für die letzte schwedische „Fika“, bevor wir mit dem Arlanda Express Richtung Flughafen aufbrachen. Pünktlich mit Regenbeginn hob der Flieger ab, mehr Glück kann man mit dem Wetter in Schweden Ende Oktober wohl kaum haben!
Zwei Tage in Stockholm sind natürlich auch etwas kurz, aber vielleicht werden wir ja wiederkommen.
Das Fazit unserer Reise
Wer sich für nordische Länder interessiert, der sollte Schweden definitiv einen Besuch abstatten. Hier findet man von Erholung, Natur, Kultur bis hin zu Stadttrubel alles, was man in einem Urlaub braucht. Wer viel sehen möchte, dem sind die Sommermonate zu empfehlen, wer gerne auf eigene Faust unterwegs ist und Einsamkeit nicht scheut, der kommt auch in den Herbst/Wintermonaten auf seine Kosten.
Apropos Kosten, man sollte sich darüber im Klaren sein, dass die Preise in den nordischen Ländern durchaus höher sind als bei uns in Deutschland. Ferienhäuser mit Selbstverpflegung sind aber perfekt für den Urlaub mit Freunden und Familie und auch überall zu finden!
Zwei Tage in Stockholm: Die Kosten
- Arlanda Express Flughafen Stockholm + zurück: 26€
- Hotel: 120€ pro Nacht für 2 Pers mit Frühstück
- Bahnticket 72h: 40€
- Museum /Skansen je 13€ pro Pers
Eure Mädels,
Helen und Anja.
Hast du schon einmal zwei Tage in Stockholm verbracht? Oder länger?
Schreibe uns deine Tipps doch in die Kommentare!
Helen und Anja
zwei Freundinnen die auch manchmal zusammen die Welt unsicher machen.
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Danke für die tollen Eindrücke- eine Stadt die ich unbedingt noch einmal besuchen möchte.
Liebe Grüße an dich!
Ein schöner Bericht. In Stockholm war ich noch nie.
Meist lande ich immer wieder auf Sylt. Meiner absoluten lieblingsinsel!
Gruß Marion